Liebe Pfarrangehörige von Kappl!
22 Jahre sind seit der umfangreichen Kirchenrenovierung St. Antonius vergangen. Nun braucht unser eindrucksvoller Kirchturm eine Renovierung. Die letzte Turmrenovierung liegt 45 Jahre zurück. Besonders auf der Westseite (Wetterseite) zeigen sich gravierende Schäden. Das Anliegen unseres gewissenhaft arbeitenden Pfarrkirchenrates ist es, Schäden an Kirchengebäuden nicht zu lange aufzuschieben, um dadurch die Kosten für Sanierungen in Grenzen zu halten.
2001 hat die gesamte Bevölkerung auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass die Innenrenovierung ohne Schuldenrückstand abgeschlossen werden konnte. Ein starkes Zeichen gemeinsamer Solidarität, für die wir Euch sehr dankbar sind.
Nun bittet euch der PKR zusammen mit dem Pfarrer erneut um Eure Hilfe in Form von Spenden und eventuell freiwilligen Arbeitsstunden. Dazu bringen MitarbeiterInnen von PKR und PGR im Frühjahr Informationen und Spenden-Erlagscheine in alle Haushalte.
Zeitgerecht wird im Mai die Baustelle Turm eingerichtet und es werden Vorkehrungen getroffen, damit die Grabstellen im Nahbereich unversehrt bleiben (Abdeckung und Abmontierung einiger nahe gelegener Grabkreuze). Wir bitten Euch auch um Verständnis für etwaige Einschränkungen bei der Gräberpflege während der 12-wöchigen Renovierungszeit. Vergelt’s Gott!
Bauliche Informationen zum Projekt „Pfarrkirche Kappl – Restaurierung Turm“
Unsere Pfarrkirche zum Hl. Antonius dem Einsiedler ist der Mittelpunkt unserer Gemeinde. Zum eindrucksvollen Erscheinungsbild trägt auch maßgeblich der spät-gotische Kirchturm an der Nordwestseite des Gotteshauses bei, der in seiner derzeitigen Form Ende des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Die klassizistischen Uhren wurden im 19. Jahrhundert aufgemalt.
In der Vergangenheit fanden immer wieder Restaurierungsarbeiten am Turm statt – zuletzt in größerem Umfang im Jahr 1981. Im Zuge dieser Restaurierung fanden auch recht massive Umgestaltungen an der Fassade statt. So wurden die Quaderketten an den Turmecken entfernt und in gerade Lisenen übergeführt, und das Christophorusfresko im unteren Teil der Nordfassade wurde überputzt. Die ursprüngliche Kalkputzfassade wurde mit kunststoffbasierter Farbe überstrichen, was sich negativ auf die Atmungsfähigkeit des Mauerwerks auswirkt und die Sporenbildung fördert. Auch die Farbgebung der Lisenen wechselte in ein kräftigeres Gelb.
Laut Ergebnis der durchgeführten Befundung und in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt soll der letzte historisch eindeutig dokumentierbare Zustand, das ist jener von etwa 1900, wieder hergestellt werden.
Der Pfarrkirchenrat hat 2024 beschlossen, den Turm für das 300 Jahr-Jubiläum unserer Kirche in ihrer derzeitigen Form im Jahr 2026 zu restaurieren. Dazu wurden entsprechende Abstimmungen mit dem Bauamt der Diözese und dem Bundesdenkmalamt durchgeführt, ein Finanzierungsplan erstellt und entsprechende Bau- und Förderansuchen gestellt. Im Jänner sind der positive Bescheid des Bundesdenkmalamts und die Bewilligung des Bauansuchens der Diözese Innsbruck eingelangt.
Als Baubeginn haben wir den 12. Mai 2025 festgelegt. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt 12 Wochen.
Die Restaurierungsarbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
- Einrüstung des Turms bis zu den Giebelfeldern
* Firma Gerüstbau Mair, Natters - Entfernung der kunststoffbasierten Fassadenfarbe, Rückführung auf Kalkbasis, Wiederherstellung der Quaderketten an den Ecken bis zum ersten Gesims, Freilegung des Christophorusfresko (sofern es lesbar wird), Neufärbelung Turmuhr
* Firma Gebhard Ganglberger, Umhausen - Neudeckung Turm, Sakristei und Vordach Haupteingang (Lärchenschindeln, dreifach)
* Firma Astner, Wiesing - Verblechung der Gesimse und der Fensterbänke der Schallfenster, diverse Anschlussverblechungen und Tropfbleche
* Firma Schöpf, Mieming - Reinigung und Restaurierung Turmschmuck
* Firma Aurea, Kappl - Instandsetzung Schallfensterlamellen
* nach Möglichkeit in Eigenregie - Örtliche Bauaufsicht (ÖBA)
* Baubox ZT GmbH, Reinhard Kerber - Vorbereitungsarbeiten (Schutz Gräber und Bestand)
*Eigenregie
Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betragen laut den vorliegenden Angeboten ca. 285.000,00€. Über Förderungen können wir etwa 60-65% der Baukosten abdecken (Diözese Innsbruck, Landesgedächtnisstiftung, Gemeinde Kappl, Land Tirol, Bundesdenkmalamt).
Jubiläumsjahr 2026
Der eindrucksvolle Bau zur Ehre Gottes war damals eine ungeheure Leistung und kam durch die Initiative des gottseligen Pfarrers (Kuraten Adam Schmid) und durch die opferbereite Bevölkerung, vor allem der Frauen, zustande. Es nötigt uns noch heute Respekt ab, wie kurz die Bauzeit war. Innerhalb eines knappen Jahres stand die neue Kirche im Rohbau (1726-1727). Der Baumeister war Jakob Jehle aus Obermahren, der schon 1692 den Turmbau in spätgotischer Manier mit aufragendem Spitzhelm geleitet hat.
Zurzeit plant der PGR den Ablauf (Veranstaltungen) unseres Jubiläumsjahres 2026 – 300 Jahre Barock-Pfarrkirche St. Antonius.
Für eine geplante Fotoausstellung bitten wir Euch, uns Bilder und Fotos vom Kappler Pfarrleben einst und jetzt zur Verfügung zu stellen. Die Fotos werden gescannt und euch verlässlich zurückgegeben. Besonders interessant wären Fotos von der Kirche vor und nach der Restaurierung 1960 sowie von den vielen Kapellen im Pfarrgebiet. Herzlichen Dank! Details zum Jubiläumsjahr folgen zeitgerecht.