Von der Kunst, ein Geschenk anzunehmen
Annehmen fällt oft schwerer als geben.
Wir haben ja so vieles, was man sich nur wünschen kann.
Doch in vielen Situationen fehlt das Entscheidende. Das was jetzt so wichtig wäre und dass ich mir selbst nicht geben kann.
Hoffnung in ganz dunklen Augenblicken, Friede für bedrückte Herzen, entlastende Vergebung, die ich empfangen darf.
Geben ist wichtig und es gibt ja so viele Gelegenheiten zu geben, zu teilen, zu schenken (Hoffnung, Trost, Halt, Zeit und auch materielle Hilfestellung).
Doch Annehmen ist mindestens ebenso wichtig. Weil wir durch das Annehmen dem Geber deutlich machen, dass er ein „Geschenk“ anzubieten hat. Dafür Dank sagen macht dem Geber bewusst, wie wertvoll uns seine Gabe ist.
Etwas anzunehmen ist eine Kunst ~ auch ein Akt der Demut. Es bedeutet ja, einem anderen Menschen zu gestatten, Teil unseres Lebens zu werden; sich auch abhängig zu machen; zu sagen „Danke, ohne dich wäre ich nicht der, der ich bin“.
Darum sehnen wir Menschen uns nach Hilfe, nach Licht in den Dunkelheiten des Lebens, weil wir wissen – das Entscheidendste kann man nur empfangen. So dürfen wir auch in diesem Jahr den großen Trost der Hl. Weihnacht empfangen – Jesus, Christus unseren Bruder und Herrn und Erlöser, der von Maria und Josef auf das Stroh der Futterkrippe gebettet wurde. Auch uns gilt, was den Hirten gesagt wurde: „Siehe, ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren!“ Nehmen wir des Vaters Geschenk von Herzen an und auch die Geschenke, all der Menschen, denen wir so viel Gutes, soviel Freude verdanken.
Nehmen wir Jesus auf in unser Leben!
„Herr, komm zu mir.
Zeige dich mir.
Ich will dich kennenlernen.
Dir will ich mein Herz öffnen“
Am Ende des Jahres danke ich allen Mitchristen, MitarbeiterInnen, dem PGR, den Kranken für ihr Gebet, und wünsche den Pfarrgemeinden in unserem SR ein frohes gesegnetes Christfest und ein gutes neues Jahr.
Euer Pfarrer Gerhard Haas