Liebe Mitchristen im SR Unteres Paznaun!
Still liegt die Erde in den Wintermonaten um Kräfte zu sammeln unter einer lautlosen Schneedecke; der fahle Mond, die Wintersonne, das wachsende Leben im Mutterschoß hüllt sich in Schweigen – die glitzernden Sterne belasten kein Ohr. Die Natur im Winter – ein stiller Wohltäter!
So wie es auch unter den Menschen viele stille WohltäterInnen gibt:
Ein fortschrittliches Dorf hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben:
Der, der den schönsten Neu- oder Zubau zuwege bringt, soll die (goldene) Auszeichnung erhalten. Voll Ehrgeiz versuchten es einige. Nach Ablauf einer mehrjährigen Frist war es soweit.
Sie treffen sich im Dorfzentrum mit ihren Bauplänen und Fotobildern. Als letzter trifft ein Mann ein mit einem einfachen hölzernen Türrahmen. Manche schmunzeln, aber die meisten kennen den Mann; nennen in den „Freundlichen“.
Mir, so sagt einer der Dorfbewohner, hat er den Bauplan gemacht. Einem andere installierte er die Wasserleitung; er war bei mir und half mir das Fundament zu betonieren ein Dritter …
So erzählten sie von seiner vielfältigen Hilfe, dar um kam er nie dazu, für sich selber das geplante Haus zu bauen.
Und das Komitee entschied einstimmig:
IHM sollte der Preis des Baukönigs zugesprochen werden! Er war immer da, wenn es Hilfe brauchte!
Fasziniert uns nicht die Krippe auch deshalb, weil wir hier den freundlichen und stillen Wohltäter für alle Menschen treffen? Aber ihm bleibt nicht einmal eine einfache Stube, kein warmes Bett, sondern die Futterkrippe von Tieren! Dadurch bereitet er auch den Verachteten, Hilflosen, Armen eine geschwisterliche Weihnachtsfreude.
Als „Flüchtlingskind“ teilt er das Schicksal derer, die in eine ungewisse Zukunft aufbrechen.
Später – er hat die Schreckensherrschaft des Despoten Herodes überlebt – segnet er die Menschen; Kinder, Unbeachtete, heilt Kranke berührt die ansteckenden Lepraopfer, berührt die Aussätzigen. Wäscht den Aposteln die Füße, lässt sich von Frauen mit dem schlechtesten Ruf berühren, nennt Verräter Freunde, betet am Kreuz für seine Folterer und spricht einen mit gequälten Mörder heilig … Weihnachten recht begangen, lässt keine Ausgrenzung en zu, es überwindet Spaltungen, baut Brücken. Die stille Betrachtung der Krippe lässt auch in dir eine Sehnsucht stark werden; auch du bist zum stillen Wohltäter berufen und befähigt!
Weihnachten erinnert uns daran, dass wir „neu“ werden können, als Bewohner einer „neuen Erde“, einer von Gott erlösten Erde und zwar in Harmonie mit der ganzen Schöpfung.
Das Kind im Zentrum der Krippe – welche Macht hat es doch über die Herzen.
Es lädt alle ein, mit ihm Mensch zu sein und von ihm göttliches Leben zu empfangen!
Gesegnete, frohe Weihnachten wünscht allen
Pfr. Gerhard mit den PGR-Obleuten und den MitarbeiterInnen im Seelsorgeraum