Liebe Pfarrgemeinden!

Ein Jahr neigt sich – ein neues (Kirchen)Jahr beginnt.

Wir schrecken manchmal auf, wie schnell ein Jahr nach dem anderen in die Ewigkeit sinkt (aus gläubiger Sicht bei Gott aufgehoben ist).

Wir leben in bewegten und unsicheren Zeiten. Was wir uns im Jahr 2023 erwarten – Sorgen begleiten uns.

Gerade in solchen Zeiten brauchen wir Wohlwollen und Zusammenarbeit, Zuwendung und Unterstützung.

Wenn uns Hilfe zuteilwird, wenn MitarbeiterInnen uns in schwierigen Situationen beistehen, empfinden wir Dankbarkeit. Wir freuen uns und sind dankbar, dass sie da sind.

Wir spüren Entspannung und Verbundenheit und fühlen uns getragen.

Ein großes Vergelt´s Gott sagen wir für all das Gute, das oft im Stillen, in der Nachbarschaft, in der Kirchengemeinde und in der politischen Gemeinde in diesem Jahr „nach Corona“ geschehen ist.

Es ist doch viel guter Wille zu spüren – bei allen Fehlern und Missverständnissen, die es überall gibt, wo wir fehlerhafte Menschen am Werk sind. Keine Fehler machen Leute, die sich heraushalte, die unbeteiligt – oft am meisten kritisieren.

Allen, die ihre Hände, Herzen, ihr Wissen und ihr Können für das Miteinander in unseren Pfarren 2022 eingesetzt haben sagen wir DANKE – Vergelt´s Gott.

Ein paar „Dankesblumen“ möchte ich beispielhaft anführen.

  • Für das Mitfeiern der Sonntagsmesse – für viele Christen besonders durch CORONA nicht mehr selbstverständlich.
  • Dem bisherigen „PGR“ für sein Wirken und die geordnete Übergabe an die neuen PG-Räte.
  • Für die erfolgreiche Vorbereitung und Durchführung des Adventbasars.
  • Unseren verlässlichen Messner und Messnerinnen, LektorInnen, KommunionhelferInnen, dem Besuchsteam im Wohnheim Grins, den Frauen vom Sozialkreis „Dienst am Menschen und Familien“, dem Kindergottesdienstteam, den (Religions-) LehrerInnen von VS und MS für die Vorbereitung der Gottesdienste.
  • Den KirchenchorsägerInnen, den Gruppen der Musikkapellen, die so oft bereit sind zur festlichen Gestaltung der Gottesdienste zur Ehre Gotte und Freude des Menschen beizutragen …
  • Für unbesehene Dienst im Stillen: Kirchenreinigung, Blumenteams, dem Pfarrkirchenrat in den Pfarren für viel organisatorische Arbeit …
  • Menschen, die in allen Orten immer zum Helfen bereit sind, wenn Reparaturen notwendig sind.
  • Unseren älteren Mitmenschen für ihr Gebet, Mitsorge und allen SpenderInnen für das Kirchenopfer und Unterstützung „guter Werke“.

Eine frohe, gesegnete Weihnachtszeit und besinnliche Stunden im Kreis eurer Angehörigen wünschen

Pfarrer Gerhard, Diakon Herbert, Pfarrkoordinatorin Alexandra, Sekretärin Ulrike und Klaudia und die PfarrgemeinderätInnen von Kappl, Langesthei und See.

 

Kriegsweihnacht 1943 – Weihnachts-Friedenssehnsucht 2022

Liebe Mitchristen im Seelsorgeraum!

„Es ist ein Ros´ entsprungen“, O Heiland reiß die Himmel auf und „Stille Nacht, Heilige Nacht“ sangen die Menschen in der vollbesetzten St. Georgskapelle am 24. Dezember 1944.

In meinem Heimatdörfchen Rieden fand in diesem und darauffolgenden Jahr zum ersten Mal eine Mitternachtsmette statt. Der Krieg hatte schon in ganz Europa seine Spuren hinterlassen.

Viele ausgebombte Städter besonders aus der Münchner Gegend hatten im Dorf Zuflucht gefunden – darunter auch Polizeipfarrer Schneider, der die Mette feierte.

Es war eine besondere Stimmung erzählte mir meine Mutter; die Kälte konnte der Weihnachtsfreude und Friedenssehnsucht nichts anhaben – an den Wänden glitzerten Eiskristalle, vom warmen Kerzenlicht erleuchtet. Pfarrer Schneider sprach in eindrucksvollen Worten von der Menschwerdung Gottes.

Die Mutter erinnerte sich auch an die große Dankbarkeit der Flüchtlinge; Milch, Eier, Käse und Fleisch halfen zur Zuversicht und Lebensfreude. Der Pfarrer, in der Mühle, dem Heimathaus des Großvaters einquartiert – beendete jede Mahlzeit mit einer Handbewegung auf den gefüllten Bauch: „Jetzt bin ich glücklich.“

Hunger, Kälte, dunkle Ahnungen über den weiteren Verlauf des Krieges und Trauer über die vielen Gefallenen und getöteten Zivilisten hatten sich trotz gegenteiliger Beteuerungen und Durchhalteparolen in die Herzen vieler eingeschlichen.

Die Kirchen aber waren voll und wurden immer voller. Man brauchte ja Schutz, eine Hilfe, einen Gott!

In der Krippe lag das göttliche Kind, von dem es im 1. Testament heißt, dass es der ersehnte „Friedensfürst“ sei.

Was aber wünschten sich die einfachen Menschen mehr in diesen Tagen als FRIEDEN?

Um den menschgewordenen Gottessohn scharten sich die Gläubigen. Nach eineinhalb Jahren endete der mörderische Krieg. Aber erst nach Monaten konnten die Geflüchteten aus unserem Dorf wieder in die Heimat zurückkehren. Die Dankbarkeit über die erfahrene Hilfe ließ Freundschaften entstehen, motivierte zum Wiederkommen.

So viel lag in Ruinen. Die Menschen fragten sich – wie aus einem langen Tiefschlaf erwacht – warum so viel Elend von einem Mann angezettelt überhaupt möglich sein konnte? Fast wäre der teuflische Plan einer Weltherrschaft und die Auslöschung des jüdischen Volkes aufgegangen. Seither sind beinahe 80 Jahre vergangen.

„Nie wieder“ sollt sich Krieg in Europa wiederholen. Am 24. Februar jährt sich der grausame Angriffskrieg auf die Ukraine. Das Unvorstellbare ist eingetreten. In Europa herrscht wieder Krieg.

Die Hoffnung auf ein Ende, auf Frieden, Widerstand und der Kampf für Freiheit lassen hoffentlich Millionen Menschen zum Christfest 2022 zu dem Kind in der Krippe hingehen, jenem Friedensfürsten, der Macht besitzt über die Herzen der Menschen und TROST geben kann.

Wir alle sind eingeladen, die Botschaft des Weihnachtsengels zu beherzigen: Ehre sei Gott und Friede den Menschen auf Erden … denn dies ist die (Weih) Nacht, da mir erschienen des großen Gottes Herrlichkeit.

Gesegnete, friedvolle Weihnacht. Euer Pfarrer Gerhard

Lassen wir uns an der Krippe von der Freude

und vom tiefen Frieden erfüllen, den Jesus in die Welt bringen will.

Papst Franziskus