Die Adventszeit

Vertreibt nicht alles Dunkle und Düstere
Aber sie schenkt uns ein Licht der Hoffnung
Gegen die Finsternis dieser Welt.

(Adalbert L Balling SV)

 

Liebe Pfarrgemeinden!

In einem alten Adventsgedicht heißt es:

Advent ist kommen, heilige Zeit,
da machen die Menschen sich bereit.
Von ferne leuchtet ein helles Licht,
das alle Dunkelheit durchbricht,
das dunkle Nacht und Menschenleid
verwandelt in Licht und Ewigkeit!

 

Wir dürfen wie in jedem Jahr Weihnachten entgegengehen.
Wir dürfen Gott dafür danken, dass er uns Jesus schenkt – das „wahre Licht“ – das ER in uns ist.

Martin Buber, der bekannte Religionsphilosoph (1878 – 1965) hat eine jüdische Geschichte überliefert – vom Enkel des Rabbi Baruch. Er spielte mit anderen Kindern Verstecken.

„Der Knabe hatte ein gutes Versteck gefunden und wartete, dass er gefunden würde. Er wartete lange – dann kam er aus seinem Versteck; aber da war niemand zu sehen. Er merkte, dass sein Gefährte ihn gar nicht gesucht hatte. Er brach in Weinen aus – kam in die Stube des Großvaters gelaufen und beklagte sich über seinen Spielkameraden.

Da wurden Rabbi Baruch die Augen nass und er sagte: Ja, so geht es Gott auch – er verbirgt sich, aber niemand sucht nach ihm.“

 

Die Geschichte macht nachdenklich: Ein Spiegelbild unserer Zeit?
Die Gleichgültigkeit Gott gegenüber nimmt besonders auf unserem Kontinent immer mehr zu, das Geheimnis Gottes entschwindet mehr und mehr.
Das ist schlimm für uns Menschen. Denn wo das Geheimnis Gottes – seine Spur verlorengeht – wir ihn nicht mehr suchen … dort geht auch das Geheimnis des Menschen verloren.
Gleichgültigkeit Gott gegenüber führt zu Gleichgültigkeit gegenüber den Menschen.
Gott und Mensch nicht voneinander zu trennen.
Wir sind ja nach seinem Abbild erschaffen, darum sind wir ohne ihn nicht einmal denkbar.
Ohne Urbild – kein Abbild.
Gott ist aber Mensch geworden – einer von uns – und das nicht nur für eine kurze Spanne unseres Erdenlebens/nicht nur auf Besuch, sondern für die Ewigkeit. Gott hat das Schicksal der Menschen zu seinem eigenen gemacht.
Er kennt uns Menschen gegenüber keine Gleichgültigkeit.
Gehen wir wieder auf die Suche nach ihm. Gehen wir Weihnachten entgegen.

GOTT KOMMT
Gott kommt mitten hinein – in unsere Welt
Er ist sich nicht zu schade Mensch zu sein
Er kommt in unseren Alltag in unsere Ängste, in unsere Freuden.

GOTT KOMMT
nicht nach einem Fahrplan,
nicht wie wir es erwarten
nicht nach unseren Vorgaben

GOTT KOMMT
neu
anders
zukünftig
Wachsamkeit lohnt sich!