Vom guten Leben!

Sommer.…..Ferien! Nicht nur Schüler, sondern auch die Erwachsenen lässt diese Jahreszeit aufatmen. Wir denken an lange Sommerabende, Ausflüge, Wanderungen, Bergtouren, Badenachmittage oder ruhige Sommergespräche auf der Terrasse. Vor allem die Vorfreude darauf löst ein gutes Gefühl aus; zumindest in „normalen“ Zeiten.

Aber in Zeiten von CORONA? Kann es in diesem Sommer unbeschwerte Ferientage geben?
Dabei bräuchten wir alle etwas Schönes im Leben.

Das Leben ist zerbrechlich, das hat die Corona-Krise allen drastisch vor Augen geführt.

Jede(r), der die Erfahrung einer schweren Krankheit kennt, weiß, dass von einem Augenblick zum anderen alles ganz anders sein kann. Er weiß, nicht immer ist das Leben gut und gelingt. Sollte es nicht genügen, wenn es halbwegs gut geht? Die vielen großen Erwartungen sind nicht sinnvoll.

Ansprüche absenken und mit den kleinen Dingen Freude haben, Dankbarkeit, dass wieder ein Tag gut zu Ende gegangen ist, der meine Familie und mich gesund sieht; das zählt für mich zum guten Leben.

Moderne Menschen sind oft ungeduldig wie Kinder; was sie sehen, wollen sie haben. Jetzt – sofort. Auf etwas zu verzichten und sich zu freuen, dass man die erträumte Reise im nächsten Jahr machen kann, wäre das nicht auch möglich? Diese „Alles – was möglich ist“-Einstellung erschöpft unseren Planeten.

Nach Corona werden wir für ein „kleines Glück“ die tiefste Dankbarkeit empfinden.

Denn es stimmt: Gerade nach Krisen und Katastrophen brauchen die Menschen etwas Schönes im Leben. Damit lassen sich „unschöne“ Seiten und Zeiten ausbalancieren. Was tut uns, was tut mir gut? Es können ganz unterschiedliche, kleine Dinge sein. Ein Spaziergang, ein Bergerlebnis, ein gutes Gespräch mit vertrauten Menschen. Ein kleiner Genuss, eine Tasse Kaffee, eine Auszeit nur für mich alleine, eine Begegnung mit Tieren und Kindern…..

Einen Sinn im Leben, im Tag finden…… Sinn kann schwierige Zeiten gut überdauern, das Glück ist wankelmütig und kann schon aus diesem Grund, weil es einem schnell verlassen kann, nicht der wichtigste Maßstab im Leben sein.

Wie kann Glauben helfen? Der Glaube öffnet das endliche Leben ins Unendliche. Der religiöse Mensch tritt in eine persönliche Beziehung zu einem personalen Wesen (Gott), das ihn übersteigt und an diesem Gott kann sich der Mensch in Krisen festhalten.

Wie ein Kind, wenn es Angst empfindet instinktiv nach der Hand der Mutter greift; die Berührung, der Körperkontakt ist so wichtig, um Angst und Stress abzubauen. Wir wissen, wie eine Umarmung wirkt, die willkommen ist, nicht nur zwischen Liebenden, sondern auch zwischen Freunden. So zeigt sich durch „Corona“ auch schmerzlich, was wirklich wichtig ist für ein gutes Leben. Eben Dinge wie Berühren, Beziehung, Bewegung.

Möge die Sommerzeit viele kleine kostbare Dinge für Euch bereithalten!

Liebe Grüße Pfr. Gerhard, Diakon Herbert und Mitarbeiter*innen